New Song – 200. Jahre anglikanische Kirche in Barbados
200. Jahre anglikanische Kirche in Barbados
„We’re still standing – but we’re not standing still!“
Es war ein Fest! Die Bundeskanzlerin Mia Mottley, die Präsidentin Sandra Mason (beides Frauen), Bischöfe aus umliegenden Ländern (bis auf eine Schwarze Bischöfin aus England, alles Männer) waren der Einladung von unserem Bischof und Freund Michael Maxwell gefolgt, ebenso wie Anglikaner und unsere Freundinnen aus dem ganzen Land!
Es gab klassisch-anglikanisches, aber auch karibisch-mehr-lebendiges in einem Gottesdienst, der über vier Stunden dauerte. Für mich eine große Freude mit unserem Theme-Song „We‘re still standing, and we’re not standing still!“ die Halle gleich dreimal in Bewegung zu bringen – zum Lernen, zum Feiern, zum Auszug. Und auch die Radiostationen im Land haben das Lied aufgegriffen. So schön mit Band und Bläsern, Chor und Tänzerinnen und natürlich Steel-Pan-Band!!!
200-Jahre eigenständige anglikanische Geschichte in unserem Land ist eine bewegte Geschichte… der erste Schwarze Bischof in Barbados wurde 1992 eingesetzt, die ersten beiden Priesterinnen folgten 1994. Meine Mutter hat gerade wieder ganz selbstverständlich erzählt, dass als sie auswuchs, die vorderen Reihen in der Kirche immer für Weiße reserviert waren. Sie war willkommen, aber eben immer ab der vierten Reihe oder so. – Ich finde es erstaunlich. Wir wissen viel über Rosa Parks und Busse, in denen Weiße und Schwarze lange getrennt waren. Aber auch in Kirchen war das, selbst in einem Land mit Schwarzer Mehrheitsgesellschaft, Normalzustand. Sklaverei wurde 100 Jahre vor der Geburt meiner Mutter abgeschafft. Aber unglaubliche Ungleichheit in allen Lebensbereichen lange noch nicht…
Das hat sich aber in den letzten Jahren zunehmend geändert und ist immer noch im Wandel. Was so tief verwurzelt war, lässt sich nicht schnell wenden und es gibt immer Kräfte, die sich gegen Veränderung sträuben. Dennoch ist unsere Kirche immer mehr unsere Kirche geworden. Mit allen Herausforderungen, mit Höhen und Tiefen. Aber wir sind noch da! Trotzdem… Oder wie es in unserem neuen Lied heißt:
„And though there’re scars
we know who and whose we are
Ours a divine identity
One hope, one love – unite
Step out in freedom’s light
We’re still standing
and we’re not standing still!“
Danke für das Fest. Ich war so gerne dabei. Und, meiner Kirche, Segen und offene Augen auf neuen Wegen!